4. Modulares Handwerkerportal
Eine Software, die modular gestaltet verschiedene Bedürfnisse von KMU’s abdeckt und darauf abzielt, nicht wenige Male zu extrem hohen Preise, sondern eher vermietet, statt verkauft zu werden, halte ich nach wie vor für eine interessante Idee.
Modulares Handwerkerportal
Hintergrund ist eine Idee, die ich als Hauptintention für den Weg in die Selbständigkeit verfolgte. Es muss 2005 oder 2006 gewesen sein.
Ich war zu der Zeit der Überzeugung, dass sich Produkte wie Word oder Excel (u.v.a.) in die falsche Richtung entwickelten, indem sie ihren jeweiligen Funktionsumfang immer mehr erweiterten, zugleich aber eine Menge Ressourcen verbrauchten.
Functional Overload
Sind wir ehrlich, viele, wenn nicht gar den größten Teil, der Funktionen benötigt der Normal-Anwender nicht. Es handelt sich daher um eine überdimensionierte Software, die Probleme lösen kann, die für mich gar nicht existieren.
Aber meiner Meinung nach ist die Überfrachtung eines Gerätes mit Funktionen, der gleiche Weg wie der einer schlechten Programmierung.
Sie kaufen doch auch keine neue Couchgarnitur, wenn Sie lediglich einen Stuhl erneuern wollen.
Merkwürdigerweise interessiert das in der Softwareentwicklung und -nutzung niemanden. Da wird sich sinnbildlich die Couch hingestellt und dann lediglich der Sessel genutzt und so könnte es zahlreiche weitere Bsp. geben.
Mache ich mir keine Gedanken über die richtige oder optimale Nutzung der zur Verfügung stehenden Ressourcen, wird die Qualität der Software zwangsläufig abnehmen. Warum sollte man einen Algorithmus optimieren oder mit Speicherplatz sparsam umgehen, es steht doch reichlich davon zur Verfügung?! Geht jede Software so vor, geht irgendwann der stärkste Rechner und die Größte Festplatte in die Knie.
Das ist aber nur meine Meinung am Rande und mein ursprünglicher Grundgedanke für die Handwerkersoftware.
Usabilty
Was nicht vergessen werden darf ist die Anwendungsfreundlichkeit oder Usabilty. Ich gehe nach wie vor davon aus, dass eine Software, wie auch jedes elektronische Gerät ohne Anleitung zu bedienen sein sollte. Sicherlich ist das ein Thema für sich, aber wir reden hier von dem Begriff „selbstklärend“ und wird dieses Kriterium nicht erfüllt, steht bei mir Gerät oder Anwendung direkt auf einer Art imaginären Schwarzen Liste.
Enthält eine Software einen Funktionsumfang, der eigentlich nicht benötigt wird, so wird die Anwendung unübersichtlich und das ist nicht Nutzerfreundlich.
Zur Ehrenrettung von Excel und Word, man kann Menübänder aktivieren und deaktivieren und sich so durchaus seine gewünschten Funktionen darstellen lassen.
Allerdings stehen die Funktionen in der installierten Version zur Verfügung, wurden bezahlt und werden lediglich nicht angezeigt.
Marktpotential
Ein weiterer wichtiger Grund bestand in der Größe des Marktes. Denn rund 1,2 Millionen Unternehmen ist ein Potential, bei dem man sicherlich Interessenten finden sollte.
Modularer Ansatz
Der Ansatz ist es daher, die notwendigen Funktionalitäten in Form von Modulen bereit zustellen und die nicht benötigten wegzulassen.
Ein Klempner benötigt kein Aufmaß, wie der Dachdecker oder Terrassenbauer. usw.
Die meisten werden ein Rechnungsmodul benötigen, idealerweise eine Import- , Exportschnittstelle um bestehende Daten nutzen oder weiterverarbeiten zu können.
Auch wenn ich diese Idee damals nicht weiter forcieren konnte, sehe ich gerade seit dem die Smartphones so zentral in unseren Alltag einbezogen und nicht mehr weg zu denken sind, in dieser Idee ein großes Potential.
Für meine Begriffe werden zukünftig Aufmasse direkt mit dem Gerät erstellt, Berechnungen durch eine App durchgeführt, Bezugsquellen mit Materialeinkaufspreisen geprüft, Liefertermine angeboten und
Durchführungstermine für Aufträge in einer Anwendung in Echtzeit bereitgestellt, so dass ein Angebot direkt unterbreitet werden kann.
Das heißt Preis und exakter Termin im Rahmen einer Leistungsbeschreibung.
Natürlich wird dies nicht jeder Handwerker wollen.
Ich hatte selbst erst vor kurzem mit einem Unternehmen zu tun, die haben letztendlich eine derart gute Auftragslage, dass man die Gelegenheit mal simpel und einfach verpasst hat, uns zu einer Auftragserteilung zu motivieren.
Kostenvoranschlag
Das beginnt an solchen Stellen, wie einem Kostenvoranschlag in den ich mich erst rein denken muss, um ihn zu verstehen.
Ich denke den ganzen Tag – das gehört zu meinem Job. Wenn ich aber Kunde bin, will ich das einfach nicht haben! Es ist Aufgabe des Anbieters, einem Kunden ein Preisangebot über seine Leistungen zu unterbreiten, welches er ohne Rückfragen verstehen kann.
Ich sehe eine Leistung, einen Preis und treffe eine Entscheidung!
Sobald ich überlegen muss, was mein Gegenüber wohl meint oder vielleicht sogar noch eine Nachfrage notwendig wird, ist es mir schon vergangen.
Deutlich ausgedrückt: Ich möchte durchaus nicht von dem Handwerker das Gefühl vermittelt bekommen zu blöd zu sein, um seinen Kostenvoranschlag zu verstehen.
Kleine Richtigstellung – das trifft selbstverständlich nicht auf alle Handwerker zu und ist auch in dem Fall nur eine Zuspitzung, es geht um das Prinzip. Ein Angebot muss den Kunden „überzeugen“ und das nach Möglichkeit auf den ersten Blick.
Mache es deinem (potentiellen) Kunden so einfach wie nur möglich.
Letztlich muss ich zu dem oben angeführten Angebotsbeispiel noch hinzufügen, dass verschiedene Angebote mit und ohne Überdachung doch irgendwie immer in einem erkennbar hohen Preisbereich landeten. Nun muss man nicht vom Fach sein, sondern braucht sich lediglich mal mit einigen Leuten zu unterhalten, die ein ähnliches Projekt 2 Jahre früher haben durchführen lassen und kommt zu dem Ergebnis, dass das vorliegende Angebot gut und gern, mindestens anderthalb mal höher ist oder mathematisch sauberer in etwa 250% des vergleichbaren Preises von vor 2 Jahren darstellt.
Das bezahle ich natürlich sehr gerne, vor allem dann, wenn mein Arbeitgeber spontan bereit ist ab sofort dafür zu sorgen, dass ich 400% meines Lohnes auf dem Konto erhalte, obwohl ich natürlich nicht mehr leisten möchte.
Anders und mit weniger Sarkasmus ausgedrückt, gönne ich jedem sein Auskommen. Devise leben und leben lassen. Aber sobald ich nur den leisesten Eindruck gewinne, dass mein Gegenüber versucht oder mich von vornherein für blöd hält, dann ist bei mir der sprichwörtliche Ofen aus.
Ich erwarte keine Wunder, aber zumindest ein Bemühen und das war nicht erkennbar.