3. Crowdfunding Plattform
Eine vollständig unabhängige
Crowdfunding Plattform
… hier bin ich nicht sicher, ob sich das in Deutschland realisieren lässt. Auxmoney hat dahinter eine Direktbank – ich kann jetzt nicht mehr genau sagen welche das ist, aber ich möchte ja explizit kein Geschäft mit einer anderen Bank machen, im Grunde ist man dann ja nicht mehr, als der Erfüllungsgehilfe und das ist nicht Sinn und Zweck.
Ich möchte mich nicht zu weit rauslehnen und das Modell zerreden, aber soweit ich das verstehe, wird man als der, der ein Darlehen sucht auf diese Art auch zu einem klassischen Kreditnehmer eines Kreditinstituts. Das bedeutet sowohl die Einbeziehung der Schufa und der entsprechende Verwaltungsaufwand in Zeit und Geld einer Bank.
Einige Monate, nachdem ich lediglich die Idee auf notierte erfuhr ich, dass das letzte Unternehmen, welches in Deutschland eine Banklizenz erhalten hat, ein Unternehmen mit dem Namen “Bergfürst” ist. Auch wenn dies wohl schon einige Jahre her ist.
Banklizenz
In Deutschland eine solche Lizenz zu erhalten, gleicht einem Spießrutenlauf. Es ist teuer und dauert ewig. Alles in allem, wenn ich es recht erinnere, war die Rede von etwa 800.000 Euro (nur an Kosten für die Lizenz), sowie einer Bearbeitungsdauer von 9 Monaten.
Ganz abgesehen von dem nachzuweisendem Eigenkapital..
Interessant für das Thema Crowdfunding ist aber, dass hier genau das gemacht wird oder werden soll. Natürlich gibt man nicht solche Summen aus und zielt dann auf die Kleinsparer mit 50 Euro Beträgen – dafür wäre der Verwaltungsaufwand zu groß – , aber zumindest ist es mal ein anderes Modell, als die klassischen Banken.
Wenn man als Bank die Anfrage eines Unternehmers, der mit einem soliden Konzept aufwartet und dieser die Chance bietet, am Erfolg und seiner Arbeit zu partizipieren, beantwortet mit der Frage nach Sicherheiten, da bin ich nicht sicher ob es clever oder unverschämt ist, das Risiko durch Einbeziehung von Sicherheiten auszuschließen.
Denn wenn der Unternehmer sein Haus beleihen wollte, dann würde er doch nicht wegen der Finanzierung einer Unternehmensgründung oder Expansion nachfragen oder sehe ich das falsch?
Kurzum ich sehe das nüchtern. Es gibt ja bereits diverse Crowdfunding Plattformen, wie Startup oder KickStart, aber nicht in Deutschland.
Möglichkeiten
Ich denke durchaus, dass es interessant ist, wenn man dem Interessierten Kleinanleger, statt 0% auf’s Girokonto oder 0,5% auf das Sparbuch oder satte 1,7% auf das Tagesgeldkonto anbietet – einfach sagt, du gibst mir heute 50 Euro, läuft alles wie geplant, erhält man in einem Jahr 55 zurück.
Risiko – läuft es nicht, sind die 50 Euro im schlimmsten Falle weg. Das ist eine ganz einfache und nüchterne Sache, aus der man keine Wissenschaft machen muss. Natürlich sollte man schon darauf achten, dass da nicht gerade jemand das Geld zum privatem Vergnügen verjubeln will, aber das Leute versuchen Systeme auszunutzen hat man überall und sollte den Vorteil an solchen nicht in Frage stellen.
Nur wenn man das Risiko kennt und weiß, dass man bei einer Investition in ein Immobilienprojekt oder Unternehmen, immer ein gewisses Risiko eingehen muss, dann nimmt man den Erfolg mit Freude zur Kenntnis oder trägt den Verlust mit erhobenem Haupt und braucht nicht mit Klage oder Ähnlichem kommen. Niemand zwingt irgendjemanden teilzunehmen.
Genau das macht es für mich so attraktiv, aber genau das ist in Deutschland eben schwierig. Wir haben mit der Schufa eine riesige Institution zum vermeintlichen Schutz der Kunden, was nicht mehr als ein schlechter Scherz ist. Hier werden die Banken geschützt, aber eine gleichwertige Instanz die Kunden vor kriminellen Machenschaften der Banken oder Vertreter schützt, wird man vergebens suchen. Vielleicht eine Verbrauchergemeinschaft, aber das Machtgefüge ist einfach nicht vergleichbar.
Insgesamt ist hier sicherlich Handlungsbedarf, aber eben nicht für eine Einzelperson.
Im Ausland gibt es diverse Plattformen wie Bondora, Mintos oder Twino, die es bereits vormachen.